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»George Bush gehört vor Gericht«
4000 nahmen an einem Protestmarsch des DGB gegen den Irak-Krieg teil
Musik, Gedichte und scharfe Worte
Forderung: "George Bush gehört vor Gericht"
Keine Probleme für die Polizei


Rund 4000 Menschen waren gestern Abend dem Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbunds gefolgt und beteiligten sich an einer Friedensdemonstration gegen den Irak-Krieg.
Die Friedensdemonstration zog von der Lorenzkirche zum Hauptbahnhof und danach zum Kornmarkt. Der bunt gewürfelte Zug, an dem auch Altoberbürgermeister Peter Schönlein, fast die gesamte SPD-Stadtratsfraktion und sehr viele Schüler teilgenommen haben, bereitete dem stark vertretenen Polizeiaufgebot keine Probleme.
Autonome Gruppen waren kaum vertreten: Fahnen mit Friedenstauben und Regenbogen dominierten diejenigen mit Hammer und Sichel. Der mit Stakkato vorgetragene 68er Spruch "Hoch lebe die internationale Solidarität" stieß auf wenig Begeisterung. Harald Weiniger, lokaler DGB-Vorsitzender, forderte in seiner Rede dazu auf, den amerikanischen Präsidenten George Bush vor Gericht zu stellen: "Angriffskrieg ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und damit rechtsfähig." Weiniger, der sich über die große Teilnehmerzahl an dieser ersten Freitagabend-Demonstration freute, gab zu bedenken, dass vom "Irak nur manipulierte Bilder über den Äther gehen, die nichts über die Wirklichkeit aussagen". Die Wirkleichkeit sei schlimmer.
Bürgermeister Horst Förther, der für den verhinderten OB Maly einsprang, freute sich darüber, dass viele Jugendliche anwesend waren, denn "es geht um Krieg und nicht ums Schulschwänzen". Dekan Wolfgang Batz von der evangelischen Kirche erinnerte daran, dass es keinen gerechten Krieg, sondern nur einen gerechten Frieden geben kann: "Der Krieg wird von beiden Seiten im Namen Gottes geführt. Das ist Gotteslästerung."
Am Kornmarkt nahmen auch Abgesandte des Opernhauses teil: Die Kanadierin Siphiwe McKenzie sang ein Spiritual gegen den Krieg. Bei einem anderen Lied aus der Westside Story wurde sie von dem Chinesen Norman Widjaja am Key-Board begleitet. Fitzgerald Kusz rezitierte ein Gedicht gegen den Krieg, das er eigens für die Veranstaltung geschrieben hat. Zum Abschluss der Kundgebung führten sechs Ärzte von "Ärzte für den Frieden" ein Stück auf. Sie wollten auf die katastrophale Situation der Bevölkerung in der Stadt Basra hinweisen: "Frieden ist die beste Medizin."
Am Nachmittag waren 80 Menschen zu einem symbolischen "Massensterben" des Antikriegsbündnisses beim Weissen Turm gekommen. Mitglieder des Nürnberger Theaters sammeln seit einer Woche nach den Vorstellungen für die Kriegsopfer im Irak. Bislang wurden 7000 Euro gespendet, die der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" übergeben werden. Das Nürnberger Friedensmuseum in der Kaulbachstraße 2, feierte heute ab 17 Uhr sein fünfjähriges Jubiläum. Die Feier steht auch unter dem Zeichen des Irak-Kriegs.
fis

NZ/HA/LOKAL/LOKAL1 - Sa 29.03.2003 NÜRNBERG
Nürnberger Zeitung
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